한국이해자료 - Korea in der Welt (독일어, German)

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Einführung

Die Republik Korea belegt den südlichen Teil der koreanischen Halbinsel. Westlich, auf der anderen Seite des Gelben Meeres, liegt China und im Osten, jenseits des Ostmeers, Japan. Die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea) nimmt den nördlichen Teil der Halbinsel ein.

Allgemein

  • Offizielle Bezeichnung: Republik Korea
  • Lage: 38°und 33°nördliche Breite und 126°östliche Länge
  • Größe: 100.266 km²(Stand: 2013)
  • Hauptstadt: Seoul (9.926.000 Einwohner) (Stand: 2013)
  • Bevölkerung: 50.220.000 Einwohner (Stand: 2013)
  • Bevölkerungsdichte: 501 Einwohner/km²(Stand: 2013)
  • Sprache: Koreanisch (Schriftform: Hangeul)
  • Religion: Buddhisten (22,8 %), Protestanten (18,3 %), Katholiken (10,9 %), andere (1,1 %), konfessionslos (46,9 %)
  • Regierungsform: Republik mit Präsidialverfassung
  • Durchschnittstemperaturen: von -2.5℃ (Januar) bis 25.4℃ (August)
  • Nationalflagge: Taegeukgi
  • Nationalblume: Mugunghwa (Sharonrose)


Wirtschaft

  • BIP (nominal): 1.417 Mrd. USD (Stand: 2014)
  • BIP pro Kopf (nominal): 28.101 USD (Stand: 2014)
  • BIP (KKP): 1.779 Mrd. USD(Stand: 2014)
  • BIP pro Kopf (KKP): 35.277 USD (Stand: 2014)
  • BNE (nominal): 1.366 Mrd. USD (Stand: 2014)
  • BNE pro Kopf (nominal): 27.090 USD (Stand: 2014)
  • BNE (KKP): 1.746 Mrd. USD (Stand: 2014)
  • BNE pro Kopf (KKP): 33.620 USD (Stand: 2014)
  • Export: 573 Mrd. USD (Stand: 2014)
  • Import: 526 Mrd. USD (Stand: 2014)
  • Gini: 31,1 (Stand: 2011)
  • HDI (Human Development Report): 0,891 (15. Rang)(Stand: 2013)
  • Wichtigste Industrieprodukte: Halbleiter, Kraftfahrzeuge, Schiffe, Unterhaltungselektronik, Geräte der mobilen Telekommunikation, Stahl
  • Währung: Won (KRW, Korean Republic Won) (1 USD = 1.060 Won) (Stand: 2014)


Geschichte

FRÜHES KOREA

Die koreanische Halbinsel war bereits in der Altsteinzeit besiedelt. Um die Bronzezeit gründeten Siedler das erste Königreich Gojoseon („Altes Joseon“). Die Koreaner bezeichnen den Gründer von Gojoseon auch heute noch als „Großvater Dangun“. Eine alte Legende besagt, dass Dangun aus der Verbindung einer Bärin und des Sohnes des Himmelsherrn Hwanung hervorging, der vom Himmel herabgestiegen war, um mit den Menschen auf der Erde zu leben. Gojoseons Herrschaftsgebiet erstreckte sich über den nördlichen Teil der koreanischen Halbinsel sowie über einen großen Teil der heutigen Mandschurei. Das Königreich erlebte eine lange Blütezeit, bis 108 v. Chr. die Han-Dynastie die Macht übernahm.


DREI KÖNIGREICHE VON KOREA

Vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. kämpften drei separate Königreiche um die Vorherrschaft auf der Halbinsel: Goguryeo im Norden, Baekje im Südwesten und Silla im Südosten. 676 n. Chr wurde das Land schließlich unter Silla vereinigt. Darauf folgte eine lange Periode des Friedens. Im frühen 10. Jahrhundert verlor jedoch Silla an Macht und sah sich 935 n. Chr. gezwungen, sich dem neuen Königreich Goryeo zu unterwerfen. Während der Zeit des vereinigten Silla-Reiches kam es zu beachtlichen Entwicklungen in der Kunst und in der Wissenschaft, insbesondere in den Bereichen des Buddhismus, der Architektur, Astronomie, Landwirtschaft und Literatur.

Religionen in Korea

Der Buddhismus gelangte 372 über China nach Korea und er prägte rasch das geistige Leben, die Mentalität und die Kultur der Menschen. Von der Zeit der drei Königreiche bis zum Königreich von Goryeo stieg der Buddhismus zur Staatsreligion auf. Später übernahm die Joseon-Dynastie (1392-1910) den Konfuzianismus als Leitphilosophie.

Im späten 18. und 19. Jahrhundert breitete sich auf der Halbinsel der Katholizismus sowie der Protestantismus aus. Die Behörden versuchten zunächst das Christentum zu unterdrücken, doch die Zahl der Gläubigen wuchs während des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts kontinuierlich an. Heute bekennen sich etwa 30 Prozent der Koreaner zum Christentum. Trotzdem ist der Buddhismus im modernen Korea noch populär, während der Konfuzianismus weiterhin die gesellschaftlichen Normen, insbesondere die koreanische Arbeitsethik, in hohem Maße beeinflusst. Daneben gibt es in Südkorea eine Vielzahl anderer Religionen wie den Islam, die frei ausgeübt werden dürfen.

GORYEO UND JOSEON

Goryeo

The Goryeo Kingdom came to power in 935 AD after absorbing Silla. Goryeo adopted Buddhism as its national religion, and several excellent Buddhist works of art were produced during this period. The kingdom also maintained an open foreign policy. Thus, the Goryeo Kingdom became known among foreigners as ‘Korea.’ Goryeo lasted for around 470 years until the rise of the Joseon Dynasty at the end of the 14th century.

Tripitaka Koreana

Die Tripitaka Koreana gilt als die umfangreichste Sammlung alter buddhistischer Schriften. Dieses in 81.258 hölzerne Druckplatten geschnitzte Werk wurde im 13. Jahrhundert während der Goryeo-Zeit abgeschlossen. Mit diesen Druckplatten wollte man sich den Schutz vor mongolischen Eindringlingen erflehen. Jede Druckplatte weist etwa 320 chinesische Schriftzeichen auf. Insgesamt sind das etwa 52 Millionen Schriftzeichen, die präzise und gleichmäßig in die Platten geschnitzt wurden.

Jikji

Jikji steht für die Kurzform eines koreanischen buddhistischen Dokuments mit dem Titel „Zen-Lehrensammlung großer buddhistischer Priester“. Es wurde im Heungdeok-Tempel während der späten Goryeo-Dynastie, im Jahre 1377, gedruckt. Damit kam es 78 Jahre vor Gutenbergs 42-zeiliger Bibel heraus, die um 1450 gedruckt wurde, und gilt als das älteste erhaltene Buch, das mit beweglichen Metall-Lettern gedruckt wurde. Das Jikji wird derzeitig in der Orientabteilung der Bibliothèque nationale de France aufbewahrt. Die UNESCO nahm 2001 das Buch in ihr „Memory of the World“-Register auf.


Joseon

Die Joseon-Dynastie (1392-1910) herrschte über die Halbinsel über mehr als 500 Jahre. Sie wurde von Yi Seong-gye gegründet (später bekannt als König Taejo), der bis zum Fall der Goryeo-Dynastie (918-1392) ein General gewesen war. Die Hauptstadt der neuen Dynastie wurde Hanyang (das heutige Seoul).

Die Herrscher von Joseon unterstützten die Verbreitung konfuzianischer Ideale und Doktrinen in der gesamten Gesellschaft. Konfuzianische Ethik und Rituale wurde in den Familien sowie an den Schulen unterrichtet und die Beamten wurden nach dem Bestehen einer konfuzianischen Staatsprüfung ernannt. Unter der Herrschaft von König Sejong des Großen (König Taejos Urenkel, 1418-1450) erlebten die kulturellen Innovationen während der frühen Joseon-Zeit ihren Höhepunkt. König Sejong ist vor allem als Erfinder des koreanischen Alphabets Hangeul bekannt.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde das Land von japanischen Invasionen (1592-1598) und bald darauf von mandschurischen Invasionen (1627-1637) heimgesucht. Nichtsdestotrotz gelang es der Joseon-Dynastie ihre Herrschaft über das heutige Gebiet Koreas zu festigen, und die klassische koreanische Kultur, der Handel, die Naturwissenschaften, die Literatur und Technologie erlebten eine noch nie dagewesene Blütezeit.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah sich Korea mit zahlreichen außenpolitischen Herausforderungen konfrontiert, die zu internationalen Machtkämpfen führten und schließlich 1910 zur japanischen Besetzung.

Die Joseon-Dynastie hat ein beachtliches Vermächtnis hinterlassen, welches als Basis für die heutige koreanische Gesellschaft dient und damit kulturelle Normen, die Lebensweise, das Rechtssystem, soziale Beziehungen zwischen Alt und Jung sowie gesellschaftliches Verhalten hinsichtlich aktueller Themen beeinflusst.

Hangeul: das koreanische Alphabet

König Sejong der Große (1418-1450) wird als bedeutendster Herrscher der koreanischen Geschichte angesehen. Er ließ das Jiphyeonjeon wieder aufleben, eine wissenschaftliche Forschungsorganisation, die mit großem Erfolg 1443 das koreanische Alphabet Hangeul entwickelte. Dieses Schriftsystem ermöglichte es den Koreanern, phonetisch etwas niederzuschreiben, anstatt chinesische Schriftzeichen zu Hilfe zu nehmen. Obwohl die chinesischen Schriftzeichen in der Wissenschaft weiterhin verwendet wurden, konnte nun ein großer Teil der Literatur so niedergeschrieben werden, dass sie von mehr Koreanern gelesen werden konnten. Die Symbole für die Konsonanten und Vokale sind derartig logisch und präzise durchdacht, dass man sie sich nach nur wenigen Stunden des Lernens leicht aneignen kann. Aus diesem Grund gilt Hangeul auch als eines der wissenschaftlichsten Schriftsysteme der Welt.

Historische Dörfer von Korea: Hahoe & Yangdong

Hahoe und Yangdong, zwei der bekanntesten historischen Dörfer in Korea, sind Clan-Dörfer, deren Abstammungslinien von Generation zu Generation über die vergangenen fünf Jahrhunderte ungebrochen erhalten werden konnten. Eingebettet in einer natürlichen Umgebung von außergewöhnlich malerischer Schönheit konnten die Dörfer ihre traditionsreichen Lebensweisen sowie Bräuche der konfuzianischen Gelehrtenfamilien erfolgreich konservieren. Und so rücken sie in den Mittelpunkt eines erwachenden Interesses für den unermesslichen Wert der koreanischen Geschichte und Traditionen. 2010 wurden beide Dörfer von der UNESCO in ihre Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen.


GETEILTE HALBINSEL

Bewegung des ersten März

Der Beginn der Neuzeit ließ nichts Gutes für die koreanische Halbinsel ahnen. Zum ersten Opfer des japanischen Imperalismus wurde Korea, als es von Japan 1910 annektiert wurde. Daraufhin kämpften das Land und das koreanische Volk sehr hart darum, ihre Souveränität zurückzuerlangen.

Am 1. März 1919 wurde die koreanische Unabhängigkeitserklärung verkündet, die von 33 prominenten koreanischen Anführern unterzeichnet wurde. Es kam zu einem nationalen Aufstand gegen die japanische Besatzung und es formierte sich politischer und bewaffneter Widerstand sowohl im Inland als auch im Ausland. So wurde unter anderem in Schanghai eine Exilregierung gebildet, die sog. Provisorische Regierung der Republik Korea.


Befreiung und Krieg

Auf Japans Kapitulation nach dem Zweiten Weltkrieg folgte die Befreiung der koreanischen Halbinsel im August 1945. Fast unmittelbar darauf kam es zur Teilung der Halbinsel am 38. Breitengrad, als die sowjetischen und amerikanischen Truppen die zurückgebliebenen japanischen Soldaten entwaffneten. Korea war zwischen zwei Supermächte geraten und wurde zum Opfer ihrer Geopolitik.

Am 15. August 1948 wurde die südliche Hälfte der Halbinsel als Republik Korea wiedergeboren, eine unabhängige Nation mit demokratischen Grundsätzen und einer freien Marktwirtschaft. Unter der Aufsicht der Vereinten Nationen wählte daraufhin das südkoreanische Volk eine Nationalversammlung, die den in Amerika ausgebildeten Dr. Syngman Rhee zum ersten Präsidenten des Landes ernannte.

Derweil wurde im Norden die Demokratische Volksrepublik Korea gegründet, an ihrer Spitze der von sowjetischer Seite unterstützte Kim Il-sung.

Wie ehemals geheime Dokumente enthüllt haben, fiel am 25. Juni 1950 Nordkorea mit Unterstützung der Sowjetunion in den Süden ein. Dies markierte den Beginn des Koreakrieges, der schnell in einen internationalen Konflikt ausarten sollte.

Nach nur drei Tagen fiel Seoul in nordkoreanische Hand und im August war bereits ganz Südkorea von der nordkoreanischen Armee besetzt, mit Ausnahme von Busan, einer Hafenstadt im Südosten, sowie ihre umliegenden Gebiete.

Daraufhin beschloss der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in einem raschen Verfahren, Südkorea beizustehen und entsandte Truppen und medizinisches Personal aus mehr als 21 Mitgliedsländern. Am 15. September gelang dem amerikanischen General Douglas MacArthur seine berühmt gewordene amphibische Landung bei Incheon, und südkoreanische sowie von den Amerikanern angeführte UN-Truppen konnten die Nordkoreaner erfolgreich bis zur chinesischen Grenze zurückdrängen. Ihr Erscheinen an der Grenze veranlasste China zum Kriegseintritt, um Nordkorea zu unterstützen, und so wurden die Truppen von Südkorea und der UN wieder in den Süden zurückgestoßen. Am 4. Janaur 1951 fiel Seoul erneut in die Hand der Nordkoreaner.

Doch den südkoreanischen Truppen und UN-Truppen, die größtenteils aus US-amerikanischen Truppen bestanden, gelang es, die Nordkoreaner und Chinesen bis zum 38. Breitengrad zurückzudrängen, wenn auch mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Der Koreakrieg kostete nicht nur viele Menschenleben und führte zu gesellschaftlichen Umbrüchen, am Ende lag zudem die gesamte Halbinsel in Schutt und Asche. Auch wurde die aus der japanischen Kolonialzeit bis dahin noch erhaltene Infrastruktur weitgehend zerstört.

Im Juli 1953 endete der Bruderkrieg mit einem Waffenstillstandsabkommen. Ein Friedensabkommen steht weiterhin noch aus. Bereits vor dem Krieg wurden von den Vereinigten Staaten und der ehemaligen Sowjetunion eine Grenze entlang des 38. Breitengrades gezogen. Nach dem Krieg wurde dann eine neue Grenze, die sogenannte militärische Demarkationslinie (MDL), nahe der vorherigen Grenzlinie errichtet. Sie ist umgeben von einer 4 km breiten entmilitarisierten Zone (DMZ), die als Pufferzone für die schwer bewaffneten Grenzposten auf beiden Seiten Koreas dient. Die derzeitige Bevölkerung der Republik Korea beläuft sich auf etwa 50 Millionen Einwohner, während die Demokratische Volksrepublik Korea eine Einwohnerzahl von 25 Millionen aufweist.

Wirtschaftliche Entwicklung

Unter der Führung von Präsident Park Chung-hee, der das Amt von 1961 bis 1979 innehatte, verfolgte Südkorea eine staatlich gelenkte exportorientierte Politik, um ein wirtschaftliches Wachstum zu erreichen. Präsident Park wird im Wesentlichen der Beginn einer Konjunkturwende zugeschrieben, welche auch als „Das Wunder vom Han-Fluss” bezeichnet wird. Sein Fünfjahresplan zur Ankurbelung der Wirtschaftsentwicklung begünstigte große Unternehmen, förderte eine wachsende Beschäftigung und steigerte Südkoreas Wettbewerbsfähigkeit.

In den frühen 1960er Jahren begann Südkorea, beispiellose Wirtschaftswachstumsraten zu erzielen, als die Staatspolitik den Fokus von einer importsubstituierenden Industrialisierung (ISI) zum Export verschob. Im Rahmen dieser exportorientierten Politik förderte die koreanische Regierung arbeitsintensive Produkte der Leichtindustrie wie Textilien und Kleidung, bei denen das Land über komparative Vorteile verfügte.

Während der späten 1960er Jahre und 1970er Jahre verschob sich der Fokus erneut von der Leichtindustrie zu der Schwerindustrie und chemischen Industrie, die einen hohen Mehrwert erwirtschafteten. Eisen, Stahl, Nichteisenmetalle, Schiffbau, Elektronik und die Chemieproduktion galten im Wettlauf um Wirtschaftszuwachsraten als die wichtigsten Industrien.

1981 lag der Schwerpunkt auf Forschung und Entwicklung, was zu einer verstärkten Ausfuhr von Technologie und Elektronikerzeugnissen in den späten 1980er Jahren führte. Mehrere Unternehmen wie Samsung, Hyundai und LG gewannen weltweit an Bedeutung im Zuge dieser exportorientierten Politik, die bis in die frühen 1990er Jahre fortgesetzt wurde. Mit Unterstützung der Regierung investierten große koreanische Konglomerate in die kapitalintensive Schwerindustrie und chemische Industrie, während die Regierung ihren Fokus auf den Ausbau der industriellen und sozialen Infrastruktur legte.

1970 wurde die Saemaul-Bewegung eingeführt, um die Landbevölkerung zu mobilisieren und den Agrarsektor zu modernisieren. Saemaul bedeutet schließlich „neues Dorf“. Diese Kampagne half bei der Entwicklung ländlicher Ortschaften und verbesserte die Lebensbedingungen der Bauern. Später wurde sie ausgeweitet, um Industrieanlagen und städtische Gebiete zu fördern. Die Grundsätze der Saemaul-Bewegung wurden auch von anderen Entwicklungsländern übernommen, mit denen Südkorea bereitwillig sein Wissen und Know-how teilt.

Südkoreas staatliche exportorientierte Wirtschaftswachstumstrategie hat sich als weitgehend erfolgreich erwiesen. Tatsächlich ist Südkorea das einzige Land, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg von einem Empfänger ausländischer Hilfe zu einem Geberland ausländischer Hilfe gewandelt hat. 2014 war Südkorea weltweit der fünftgrößte Exporteur und siebtgrößter Importeur.


WELCHE FAKTOREN BEEINFLUSSTEN SÜDKOREAS WIRTSCHAFTSWACHSTUM?

Südkorea verdankt seinen raschen wirtschaftlichen Aufstieg einer Kombination mehrerer Faktoren: starke Anführer, ambitionierte Unternehmer, gut ausgebildete Beamte und motivierte Arbeitskräfte. Die Regierung schuf beispielsweise Anreize zur Steigerung der Ausfuhren und Entwicklung neuer Industrien, welche von den Unternehmern erfolgreich umgesetzt wurden.

Auch Südkoreas konfuzianisches Erbe spielte sicher keine unwesentliche Rolle mit seinem Schwerpunkt auf harmonische Beziehungen, Respekt gegenüber den Älteren sowie Bildung. So waren zu Beginn der Industrialisierung Südkoreas fast alle koreanischen Arbeiter lese- und schreibkundig sowie hochmotiviert, neue Fähigkeiten zu erlernen.

Gleichzeitig förderte die offene Wirtschaftspolitik des Landes die Aufnahme von fortgeschrittenen Institutionen und Technologien aus anderen Ländern. Nicht zuletzt halfen Auslandsinvestitionen und Südkoreas hohe inländische Sparquote beim Aufbau eines Schwerindustriesektors, während Geldsendungen von südkoreanischen Arbeitern im Ausland ebenfalls zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beitrugen. So kamen auf diesem Wege ab Mitte der 1960er Jahre bis in die späten 1970er Jahre eine große Anzahl von südkoreanischen Bergarbeitern und Krankenschwestern nach Westdeutschland.


Demokratisierung

Das südkoreanische Volk stand an vorderster Front im Kampf für eine freie und demokratische Regierungsform. Ab den 1960er Jahren wurde das Land von Park Chung-hee regiert, danach folgten ehemalige Generäle. 1993 bildete Südkorea nach erfolgreichen freien Wahlen erstmalig eine Zivilregierung.

Heute können Südkoreas Zeitungen und Fernsehsender ohne Angst vor Verfolgung unterschiedliche Meinungen veröffentlichen. Internet und soziale Netzwerke sind allgegenwärtig und Instant Messaging und Informationsaustausch stehen nahezu jedem Südkoreaner zur Verfügung.

Die starke südkoreanische Wirtschaft wurde in einer Zeit der Unterdrückung demokratischer Kräfte aufgebaut. Es galt die Devise, der Fokus müsse zunächst auf der wirtschaftlichen Entwicklung liegen. Später leitete die Wirtschaftsentwicklung selbst den schrittweisen Übergang zur Demokratie ein. Denn das rasche Wirtschaftswachstum führte zu sozialen und ökonomischen Ungerechtigkeiten, die am Ende als Katalysator für umfangreiche Demokratisierungsprozesse dienten. Heute herrscht in Südkorea eine lebendige Demokratie.


Südkorea auf der internationalen Bühne

Über Jahrhunderte hinweg war Korea als das „Eremiten-Königreich“ bekannt. Gleichwohl gab es zu einem gewissen Grad immer Handel und Einwanderung auf der Halbinsel. Kulturelle Artefakte und historische Aufzeichnungen belegen, dass stets ein interkultureller Austausch stattfand, dazu gehören die Migrationsströme aus China, Siedlungen von arabischen Kaufleuten und die Zuwanderung aus Südostasien. Zudem handelte es sich bei der früheren Hauptstadt des alten Königreichs Silla Gyeongju in der südöstlichen Ecke der Halbinsel um die östlichste Station der Seidenstraße, eine Handelsstraße, die von Europa über den asiatischen Kontinent führte.

Auch in jüngster Zeit hat Südkorea seinen Platz als Teil der Weltgemeinschaft gefestigt. Heute hat die Welt leichten Zugang zum koreanischen Volk, seinen Produkte und Kultur – und umgekehrt. Der durchschnittliche koreanische Student beispielsweise nutzt in starkem Maße sein Smartphone, um sich mit Anderen in Verbindung zu setzen. Er lernt über diesem Weg Englisch oder andere Fremdsprachen und gewinnt nicht zuletzt viele Einblicke in eine andere Welt.

In vielerlei Hinsicht ist die elektronische Kommunikation das moderne Äquivalent der Seidenstraße. Weltweit ist Südkorea eine der fortschrittlichsten Nationen, was den Zugang zum Internet betrifft. Seine Datenautobahnen sind breit angelegt und weit reichend. Über solche Kommunikationskanäle teilen Koreaner mit den Menschen dieser Welt ihre Gedanken, Erfahrungen und Wissen. Auf diese Weise bereichern sie um eine weitere Dimension die koreanische Kultur, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde.

Im Lauf der Geschichte war kultureller Austausch immer ein wichtiger Bestandteil für den internationalen Kontakt. Dies gilt auch weiterhin für die zunehmend vernetzte Welt von heute. Mit Hallyu („koreanische Welle“), welche die weltweit ansteigende Popularität der südkoreanischen Popkultur bezeichnet, konnten südkoreanische Popsongs (K-Pop), Filme und TV-Serien eine loyale internationale Anhängerschaft für sich gewinnen. Und umgekehrt nimmt Südkorea kulturelle Elemente aus dem Rest der Welt auf.


KOREAN DAILY LIFE

Die meisten Koreaner tragen moderne Kleidung. Die traditionelle koreanische Tracht oder Hanbok wird zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten und traditionellen Feiertagen getragen. Für Frauen besteht Hanbok aus einer kurzen Jacke und einem langen Rock. Männer tragen eine Jacke und eine weite Hose, die an den Knöcheln gebunden ist. Ein typisches koreanischen Mahl besteht aus Reis, Suppe und Kimchi (fermentierter Kohl) und wird mit Stäbchen gegessen. In Korea gibt es eine traditionelle Fußbodenheizung, Ondol genannt, mit der auch heute die modernen Häuser ausgestattet sind. Apartmentanlagen sind als Unterkunftsmöglichkeit am weitesten verbreitet, da die Urbanisierungsrate sehr hoch ist. Koreas traditionelle Kampfkunst Taekwondo ist immer noch populär und wird heute weltweit als Kampfsport ausgeübt.


visuell Materialien

Mugunghwa (Sharonrose), die Nationalblume
Dangun im Gründungsmythos von Korea
Der Innenraum der Halle Janggyeongpanjeon, in der die Tripitaka Koreana aufbewahrt wird.
Jikji, das weltweit älteste noch erhaltene Buch, das mit beweglichen Metall-Lettern gedruckt wurde.
König Sejong der Große
Hangeul, das koreanische Alphabet
Koreaner feiern 1945 ihre Unabhängigkeit vom imperialistischen Japan.
In diesem Foto legen Dorfbewohner eine Betondecke mit Rohmaterialien, die von der koreanischen Regierung zur Verfügung gestellt wurden.
Demonstranten während der demokratischen Revolution im Juni 1987
Südkorea hat sich zur IT-Hochburg entwickelt als Folge eines starken Fokus auf F&E vonseiten der Regierung und des Privatsektors.
Eine der zahlreichen Werften, die Korea zu einem der größten Schiffbauunternehmen der Welt verhalf.
Auto-Montage im Hyundai-Werk
Seoul früher
Seoul heute
Hangang-Fluss früher
Hangang-Fluss heute
Der Cheonggyecheon-Flusslauf bei Nacht
Geschäftsgebäude in Seoul
Hanok-Dorf (Häuser im traditionell koreanischen Stil)
Blick auf die Innenstadt von Seoul
Historische Dörfer von Korea, Hahoe
Historische Dörfer von Korea, Yangdong
Das traditionelle Heizsystem Ondol
Ein traditionell koreanisch gedeckter Tisch
Die traditionelle koreanische Tracht Hanbok
Die koreanische Kampfkunst Taekwondo